Gellert's Grabschrift

[214] 1770.


Hier liegt, steh Wanderer, und schau!

Die Wahrheit schreibt:

»Der beste Mann für eine Frau –

Und unbeweibt.

Der beste Vater eines Sohns –

Und ohne Sohn.

Der Würdigste des größten Lohns –

Und ohne Lohn.

Der erste Weise seiner Zeit –

Und ohne Rang.

Es lauschten alle Söhne Teut's,

Wenn Gellert sang.

Sein Lohn ist dieser schlechte Stein.«


Der Wandrer geht,

Wünscht alles in der Welt zu sein,

Nur kein Poet.

Quelle:
Christian Friedrich Daniel Schubart: Gedichte. Leipzig [o.J.], S. 214.
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