Letzter Auftritt.

[563] Vorige. Ariel in den Wolken.


PROSPERO mit feyerlicher Geherde indem er den Zauberstad hochhält.

O, die ihr einst mir Schutz gewährtet,

Als mich die ganze Welt verstieß –

Mich treu bewachtet, liebreich nährtet –

Und wenn ich trostlos mich dem Kummer berließ –

Mitleidig strebtet, ihn zu stillen –

Ihr Geister, die ich meinem Willen

Neun Jahre lang

Zu frohnen zwang –

Bewohner der Lüfte, der Haine, der Bäche! –

Vor allen du, der ganz sich mir zu eigen gab,

Mein Ariel! – habt Dank! –

Lebt wohl! – Seyd frey! – Ich breche

Frohlockend meinen Stab!


Zerbricht den Stab, und wirft die Stäche hinter sich.
[563]

ARIEL ungesehn.

Lebe wohl, geliebter Meister!

Keine Macht trennt unser Band.

GEISTER-CHOR unsichtbar.

Lebe wohl, geliebter Meister!

Keine Macht trennt unser Band.

PROSPERO.

Lebet wohl, getreue Geister!

Lebe wohl, geweihter Strand!

MIRANDA, FERNANDO, PROSPERO.

Lebet wohl, getreue Geister!

Lebe wohl, geweihter Strand!

SCHLUSS-CHOR von den Matrosen zu singen.

Winde und Wogen,

Seyd uns gewogen!

Sonnen und Sterne!

Laßt es uns glücken!

Muthig ihr Brüder!

Eilet vom Strand!

Muthiger Schiffer

Spähenden Blicken

Schwindet die Ferne,

Winket das Land.

Ende.
[564]

Quelle:
Johann Friedrich Reichardt: Die Geisterinsel, in: Friedrich Wilhelm Gotter: Literarischer Nachlass, Gotha 1802, S. 419–564, S. 563-565.
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