Galorin und Malwine ein Rittergedicht in Gesängen Erster Gesang O Krieges Muse, stimme mir die Leier, Die sonst von Scherz und Liebe nur erklang, Zum freien Ton der Ritterabenteuer Und leite meinen schwankenden Gesang. Die Muse ruft der Sänger von ...
Gambacorti und Gualandi 1832. Als Alfons, der mächtige König, Seine Scharen ausgeschickt, Anzufeinden jene weise Florentinische Republik, Die verwaltete wohlbedächtig Cosimo von Medicis, Hatte Gerhard Gambacorti, Tief im Schoß des Apennins, Als ein Lehn der Florentiner Eine Herrschaft im Besitz ...
Gang durch den herbstlichen Wald Es kommt der Herbst. Die Luft saust kalt. Kein lieber Gott geht durch den Wald. Ein alter Mann von siebenzig Sucht Feuerung für den Winter sich. Auch unser Herz ist ausgeloht Und etwas Feuerung täte ...
Gang im Schnee Nun rieseln weiße Flocken unsre Schritte ein. Der Weidenstrich läßt fröstelnd letzte Farben sinken, Das Dunkel steigt vom Fluß, um den versprengte Lichter blinken, Mit Schnee und bleicher Stille weht die Nacht herein. Nun ist in samtnen ...
Gang in der Nacht Die Alleen der Lichter, die der Fluß ins Dunkel schwemmt, sind schon erblindet In den streifenden Nebeln. Bald sind die Staden eingedeckt. Schon findet Kein Laut den Weg mehr aus dem trägen Sumpf, der alles Feste ...
Gänsecantate Was haben wir Gänse für Kleidung an? Gi ga gack! Wir gehen barfuß allezeit In einem weißen Federkleid, Gi ga gack! Wir haben nur Einen Frack. Was trinken wir Gänse für einen Wein? Gi ga gack! Wir trinken nur ...
Gänsegeschrei und Gänsekiele Ihr dummer Kikak rettet' einst Roms Kapitolium; Doch ihr Kiele nun Die sieben Hügel um.
Ganymed Wie im Morgenglanze Du rings mich anglühst, Frühling, Geliebter! Mit tausendfacher Liebeswonne Sich an mein Herz drängt Deiner ewigen Wärme Heilig Gefühl, Unendliche Schöne! Daß ich dich fassen möcht In diesen Arm! Ach, an deinem Busen Lieg ich, schmachte ...
Ganymed Was schläfst du, Bergsohn, liegest in Unmut, schief, Und frierst am kahlen Ufer, Gedultiger! Denkst nicht der Gnade du, wenns an den Tischen die Himmlischen sonst gedürstet? Kennst drunten du vom Vater die Boten nicht, Nicht in der Kluft der ...
Ganymed Zeus sandte seinen Adler, Dass er den schönen Knaben Ganymed In seinen Fängen fange Und zu ihm trage. Der schoss aus dem Zenith Des Mittags Herab auf die Narzissenwiese, Wo Ganymed schlief, Der Gelockte, Und von dem Adler ...
Ganz entsetzlich ungesund Ganz entsetzlich ungesund Ist die Erde, und zugrund', Ja, zugrund' muß alles gehn, Was hienieden groß und schön. Sind es alten Wahns Phantasmen, Die dem Boden als Miasmen Stumm entsteigen und die Lüfte Schwängern mit dem argen Gifte ...
Ganz recht! Ganz recht! Zum Beispiel die Kultur! Das heisst, nun ja, ich meine nur! Denn schliesslich, wie sie sich auch stellt, Bleibt doch das Endziel ihrer Reife Die Ueberschwemmung dieser Welt Mit Branntwein, Christenthum und Seife!
Gänzliche Ergebung in Gottes Willen Ich überreiche dir das Zepter meines Willen: Ach nimm es gnädig an / allweißer Herz-Regent! gib / daß nach deinem es werd ewiglich gewendt. Laß dessen Gierden-Flamm stäts nach der Höhe zielen. Dein' unerforschte Weg ...
Gänzliche Ergebung in Gottes willen Mit voller übergab / mit ganzer Herz-entwehnung / mit Erzgelassenheit es dir geopfert sey! bin / so unendlich ich verstricket war / jetzt frey / ohn' alle heuchel list und falsche Farb'-Entlehnung. Will willig / vor die Ehr' / erdulten ...
2. Garten Sieh mal, Hold, da unser Garten Kann Liebseelchen nicht erwarten. Kuck', die wilden Blüten fliegen Dir ans Knie, Ans fein behende, Nehmen lächelnd, Leuchtend wie die Wolke oben, Dich bei Händen. Wollen dir im Haare liegen, Tief ins ...
Garten-Bluhmen, aus blossem Wasser, sonder Erde, gewachsen Wie wunderbar, o Gott! sind Deine Wercke! Wie unbegreiflich sind die Spuren Deiner Stärcke! Wie groß ist alles das, so die Natur uns weis't! Wie klein hingegen unser Geist! So rief ...
Garten-Frühling 1915 Das erste Gras am Wege fragt Die junge Frau im Gartenwind: »Kaum daß mein Halm zu grünen wagt, Weil deine Augen glanzlos sind. Fühlst du denn nicht die Frühlingsnacht? Spricht nicht der junge Mond zu dir? Dein ...
Gartenbulschaft oder krantlieb Ich war in einem schönen garten, da der Braunellen ich must warten; alsbald sie kam und sah mich an, empfanden wir das herzgespan. »Ach, was empfind ich in dem herzen!« sprach sie; ich antwort: »laß uns scherzen ...
GARTENFRÜHLINGE Schimmer aus lichtgoldnem blatte Treibt aus dem waldigen finster .. Dass die bescheidene ginster Ruhe der trauer beschatte! Nah in den gärten duften die rnandeln Dort sah ich augen voll glut und traum Ich will die gärten wieder durchwandeln Hände ...
Buchempfehlung
Die frivole Erzählung schildert die skandalösen Bekenntnisse der Damen am Hofe des gelangweilten Sultans Mangogul, der sie mit seinem Zauberring zur unfreiwilligen Preisgabe ihrer Liebesabenteuer nötigt.
180 Seiten, 9.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro